Donnerstag, 5. 03. 2015
Tür : 19.00 Einführung und Film 20.30
Eintritt Kollekte
royalSCANDALcinema – La Battaglia di Algeri
(Gillo Pontecorvo, 1966, ORG/d, 117 Minuten, ab 16 Jahren)
Während des algerischen Unabhängigkeitskrieges treffen 1957 die französische Armee und die Nationale Befreiungsfront in der Schlacht von Algier aufeinander. Während die vom ehemaligen Kleinkriminellen Ali La Pointe angeführte Guerilla Bombenanschläge gegen Zivilisten verübt, greifen die französischen Truppen des Colonel Mathieu immer härter durch und weichen auch nicht vor Folter und extralegalen Hinrichtungen zurück.
Der bereits vier Jahre nach der algerischen Unabhängigkeit mit Laiendarstellern gedrehte Film stellt die Grausamkeiten beider Kriegsparteien eindringlich dar und erinnert in seiner realistischen Machart gezielt an damalige Nachrichtenbeiträge. Obwohl er in Venedig einen goldenen Löwen gewann und für den Oscar nominiert war, wurde der Film in Frankreich und England bis 1971 verboten. Bis heute hat der Film nichts von seiner Aktualität eingebüsst und wurde gar vor der Irak-Invasion 2003 vom Pentagon zu Schulungszwecken eingesetzt.
Einleitendes Referat durch Regula Ludi (Geschichtsprofessorin, Universität Zürich & Universität Bern). Nach der Aufführung besteht an der Bar die Möglichkeit zur Diskussion.
Im Zeichen des gesellschaftlichen Umbruchs ab der Mitte des letzten Jahrhunderts brachte das Filmschaffen regelmässig neue Skandale hervor, zum Teil unbeabsichtigt, zum Teil bewusst provoziert. royalSCANDALcinema unternimmt eine Reise in skandalträchtigere Zeiten, in welchen das Kino noch für Eklat sorgen konnte. Der Zyklus zeigt auf, welche Grenzen unwiderruflich überschritten wurden, welche Bilder heute noch bewegen und geht der Frage nach, wie abgestumpft unsere Gesellschaft denn wirklich ist.